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Basti steht etwas unbeholfen herum, während ich mit den Mädels lachend eine Sangria-Saft-Mischung aus einem Eimer trinke. Ich winke ihn zu mir: "Hier, probier!" Er beugt sich zu dem Eimer herunter und zieht an meinem Strohhalm. "Lecker", grinst er verlegen und leckt sich die Lippen. "Sag ich doch!", lache ich und spüre beim Aufstehen, dass mein Kopf schon leicht benebelt ist. Meine Gedanken sind nicht so klar wie sonst. Ich nehme ihn bei der Hand und ziehe ihn aus dem Zelt, hinaus in die Nacht. Ein paar Meter den Weg herunter stehen die meisten der Anderen um das größte Zelt herum, aus dem auch die Musik kommt. Ich bleibe unschlüssig stehen. "Und jetzt?" "Ich hab Knicklichter im Auto", lacht er. "Möchtest du eins?" Überrascht über den Gedankensprung nicke ich. Das Knicklicht ist mir egal, aber alleine mit ihm zum Auto laufen, das klingt gut.
Je weiter wir laufen, desto leiser wird die Musik und auch das Stimmengewirr der anderen. Wir laufen auf den Waldrand zu und ich drücke mich fester an ihn, denn die Dunkelheit und das Gebüsch finde ich ziemlich gruselig. Gut, dass er da ist. Dann sind wir beim Auto. Er schließt den Kofferraum auf und setzt sich auf die Ladefläche. Er lehnt sich nach hinten und kramt in irgendeiner Kiste herum und kurz darauf hat er ein kleines, rotes Knicklicht für mich in der Hand. Ich lächle und setzte mich auf seinen Schoß. Er knickt für mich und streift es über mein Handgelenk. "Jetzt erkenne ich dich immer, egal, wie dunkel es ist", sagt er leise an meinem Ohr. Ich bekomme eine Gänsehaut von der Berührung seines Atems mit meiner Haut und kichere leise. Dann nehme ich sein Gesicht in meine Hände und küsse ihn.

Als wir wieder auf das große Zelt zugehen, hat die Party sich verändert. Wahrscheinlich waren eine ganze Weile weg. Hoffentlich hat das keiner bemerkt. Das wäre mich schon etwas peinlich, doch Basti scheint das ganz gelassen zu nehmen. Eigentlich hat er Recht, es sieht doch sowieso jeder, dass wir zusammen sind.
Wir betreten das Zelt und werden beinahe sofort von der schwülen, heißen Luft erdrückt, die uns entgegen schlägt. "Ich hol mir ein Bier, willst du auch eins?", sagt Basti laut in mein Ohr. Ich schüttele den Kopf und suche gleichzeitig auf der Tanzfläche nach Leuten, mit denen man gut feiern kann. Ich entdecke Alex und bahne mir einen Weg durch die Menge auf sie zu. Sie strahlt, als sie mich entdeckt. Wir beide kreischen, als ein neues Lied anfängt, und singen lauthals mit. Ich drehe mich kurz um und sehe Basti, wie er uns anschaut und lächelt. Dann wendet er sich ab und geht zu seinen Kumpels, während ich mich wieder Alex zuwende und bei den vertrauten Bässen und Bewegungen die Welt vergesse.

"Schatz, ich geh ins Bett", sagt Basti und zieht mich an sich. Ich umarme ihn, gebe ihm einen Kuss. Er schaut mich an und plötzlich nimmt er mein Gesicht in seine Hände und küsst mich. Kurze scheint es, als würde er mich nicht mehr loslassen wollen, doch dann lässt er die Arme sinken und schenkt mir ein schiefes Lächeln. "Träum süß", sage ich und bin von seinem Anblick plötzlich überwältigt. "Du auch." Er küsst mich erneut, dann dreht er sich um und geht zum Zelt. Ich schaue ihm kurz hinterher, dann gehe ich wieder zu Alex, die grade wieder anfängt, zu tanzen.

7 Kommentare:

  1. Duuuu wurdest getaggt Liebes. ♥

    http://thishurtslikehell.blogspot.de/p/9-taggs.html

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  2. Hey :)
    Du hast einen wunderschönen Schreibstill!
    Irgendwie sehr mitreissend.
    Ich wünsche dir noch ganz viel Glück mit ihm!!!
    Ganz liebe Grüße
    xoxo

    http://es-ist-so.blogspot.de/

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  3. freut mich, wenn es dir gefällt :)
    deine texte sind so schön geschrieben! deine gefühle kommen sehr gut drüber und man möchte echt gern mehr lesen :) sehr schöner schreibstil.
    liebe grüße :)

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  4. Achso, dann ist es ja gut. Ich hab nur gedacht, dich nerven so viele Taggs bestimmt;)
    Keine ahnung, ich habe irgendwie nicht mit ihnen gerechnet. Weißt du,w as ich meine?

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  5. Achsoo, ja, ahbe ich mir schon gedacht;P

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