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Ich sitze neben Lea im Auto und eine meiner traurigsten CD's läuft. Wir stehen auf einem alten, verlassenen Parkplatz, der zu unseren Lieblingsplätzen gehört, und schauen in die Dunkelheit.
"Ich habe Angst", sage ich leise, "dass wir uns zu sehr auseinander leben, Basti und ich. Wenn ich fast zwei Monate weg bin, dann nur über Weihnachten zuhause und dann wieder zwei Monate weg und er mich nichtmal richtig besuchen kann - wie soll eine so junge Beziehung das aushalten?" Lea seufzt, während mir die Problematik immer deutlicher bewusst wird. "Was mache ich denn, wenn er eine andere kennen lernt, die ihm dann die Nähe gibt, die ich ihm nicht geben kann, von so weit weg?" Lea dreht den Kopf, um mich ansehen zu können, und entgegenet: "Aber glaubst du wirklich, dass Basti der Typ ist, der sich einfach so schnell eine neue sucht?" "Ich weiß es nicht", murmel ich und senke den Blick. "Ich habe Angst, mit ihm darüber zu reden, was in den zwei Monaten passieren könnte oder wie es dann mit uns weiter gehen soll. Ich hab Angst, dass er dann etwas sagt, was mir den Boden unter den Füßen wegreißt."
Eine Weile sagen wir beide nichts, dann sagt Lea: "Kommt Zeit, kommt Rat. Ihr wisst doch, wie ihr füreinander fühlt. Er wird dich nicht aufgeben, nur weil du weiter weg bist als gewohnt. Und er kommt dich bestimmt irgendwie besuchen. Ihr findet einen Weg."
Da bin ich mir nicht so sicher, flüstert mein Verstand mir zu und der Gedanke an die Schwierigkeiten, die auf mich und Basti zukommen, schnürt meine Brust zusammen. Aber ich halte den Mund, Lea kann mir das momentan sowieso nicht ausreden. Angst gehört nunmal dazu, wenn man jemanden liebt. Und ich hoffe einfach, dass er es nicht fertig bringt, sich von mir zu trennen.

4 Kommentare:

  1. Oh! Ich hoffe, ihr schafft das :') Wenn nicht, wäre es echt schade - aber so wollen wir gar nicht denken, ok?

    Danke, ich liebe das Lied auch! Mittlerweile hat es auch für mich eine Erinnerung parat an einen wunderschönen Abend. ♥

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  2. Toll geschrieben, wie immer! Das klingt zwar traurig, aber dass was man aus deine Texten entnimmt, schafft ihr das! ♥
    Wo bist du den 4 Monate lang?

    Schoenes Wochenende dir, meine Liebe!

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  3. Ich weiß wie du dich fühlst, ich kenne das sehr gut zur Zeit von mir.
    Versuch' irgendwie die gemeinsame Zeit mit ihm zu genießen.
    Versuch' es, irgendwie.

    xx

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  4. Ich weiß es nicht, aber versuch es irgendwie.
    Mich plagen diese Ängste auch. Weine mich fast jede Nacht deswegen in den Schlaf.

    xx

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