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Die Musik dröhnt, Lea und ich sind mitten auf der Tanzfläche, nur eine Handvoll Leute um uns herum. Es ist eins unserer Lieder und das merkt man uns an. Unsere Hüften sind exakt im Takt, wir lachen ausgelassen. Wir registrieren die Blicke, die uns zugeworfen werden, einige neidisch, andere bewundernd, manche ausdruckslos. In diesen drei Minuten wird uns klar, dass es ein perfekter Abend werden wird.
Ich spüre jemanden dicht hinter mir und schaue Lea fragend an. Kaum merklich schüttelt sie den Kopf. Ich verstehe sie, der Typ ist keiner, den wir heute Nacht kennen lernen werden. Sie nimmt meine Hand, zieht mich zu sich heran. Wir sind uns kurze Zeit sehr nah, ich spüre jede ihrer Bewegungen. Dann mache ich wieder einen Schritt zurück, registriere, dass der Typ hinter mir nicht mehr da ist. Auch er hat verstanden, sucht woanders weiter.
Etwas später spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehe mich um, blicke in bekannte Augen. Ich muss lächeln, denn es ist schön, ihn zu sehen. Er hat meine Zeichen verstanden. Er legt seine Hände von hinten auf meine Hüften und mit ihm spiele ich das Spiel gerne. Die Bewegungen, die sich aneinander anpassen, sein Kinn, das er auf meine Schulter legt. Kurz schließe ich die Augen, denn es tut unglaublich gut, so mit ihm zu tanzen, obwohl er eigentlich ein Fremder ist und ich eine andere. Aber manchmal ist das alles, was man braucht. Eine beste Freundin, ein Kerl, gute Musik und das passende Outfit und mit diesen Zutaten wird aus einem langweiligen Abend eine unvergessliche Nacht.

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